Claude Dornier war wohl schon früh von der Luftfahrt begeistert. Nach seinem Studium des Maschinenbaus und ein paar Zwischenstationen fand er eine Anstellung bei der Luftschiffbau Friedrichshafen, bei der er sich schon länger beworben hatte. Doch Claude Dornier hatte seinen eigenen Traum vom Fliegen.
Claude Dornier wurde 1884 in Kempten im Allgäu geboren. Nachdem sein Vater gestorben war, musste er mit seinen Geschwistern um die Weinhandlung des Vaters kümmern und für den Unterhalt der Mutter sorgen. So kam ihm dann die Stelle bei der Luftschiffbau Friedrichshafen sehr gelegen, da es doch nicht so weit entfernt von Kempten war. Dornier war ein Genie in den Naturwissenschaften und hatte eine herausragende unternehmerische Begabung. So erfand er bei Zeppelin die drehbare Zeppelinhalle. 1913 besuchte er die Internationale Ausstellung für Luftfahrt in Paris. Dieser Besuch war wohl ein Wendepunkt im Leben Dorniers. Er erkannte, dass in Flugzeugen, die schwerer als Luft sind, die Zukunft liegt. Außerdem erkannte er die Bedeutung von Flugzeugen für den Krieg – der erste Weltkrieg war gerade ausgebrochen.
Nicht weit entfernt von der Luftschiffbau Friedrichshafen gründete er 1914 sein eigenes Unternehmen, um Flugzeuge zu entwickeln. Bekannt wurde Dornier vor allem mit der Entwicklung der Wasserflugzeuge. Mit der Entmilitarisierung zwischen den beiden Weltkriegen wurde dem Deutschen Reich auch der Bau von Flugzeugen verboten. Claude Dornier konnte einiges Material in die Schweiz und so vor der Beschlagnahmung durch die Alliierten retten.
Mit dem Beginn des zweiten Weltkriegs ging es für Dornier wieder aufwärts. Er erhielt einige Staatsaufträge für die Entwicklung und den Bau von Flugzeugen. Nach dem zweiten Weltkrieg war alles zerstört und Dornier stand vor dem Aus. 1950 begann er den Neuanfang in Lindau und Immenstaad am Bodensee zuerst mit der Entwicklung von Webstühlen aber auch bald wieder von Flugzeugen. 1955 konnte er mit der Entwicklung von Kurzstartflugzeugen und Senkrechtstartern an die alten wirtschaftlichen Erfolge anknüpfen.
Nach dem Tod von Dornier im Jahr 1969 entbrannte ein Streit in der Familie um das Erbe und die Stimmrechte. Dieser Streit führte dazu, dass in der Folge die Daimler-Benz AG die Führung im Dornier-Konzern übernahm. Nach und nach wurden die Teile des Dornier-Konzerns zersplittert. Der Rest, was von der Luftfahrt übriggeblieben war, ging dann in der EADS auf.
Das Dornier-Museum
Das Dornier-Museum ist in Friedrichshafen in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Friedrichshafen. Das Museum zeigt die Geschichte des Unternehmens und 100 Jahre Luft- und Raumfahrt. Die spannende Architektur des Gebäudes ist einem Flugzeughangar nachempfunden. Auf 6.000 Quadratmeter werden über 400 Exponate gezeigt. Ein besonderes Ausstellungsstück ist der originalgetreue Nachbau der Dornier Wal N25. Es war die erfolgreichste Flugboot-Baureihe von Dornier. Mit er N24 und N25 startete Amundsen 1925 von Spitzbergen Richtung Nordpol. Auf witzige Weise beschäftigt sich das Museum auch immer wieder mit neuen Fragen wie z.B. “wie geht ein Astronaut aufs Klo?”. Dazu kommen wechselnde Sonderauststellungen.
Technikbegeisterten, Geschichtsinteressierten und Freunden der Luft- und Raumfahrt wird im Dornier-Museum das Herz aufgehen. Und nach einem ausgiebigen Besuch ladet noch das DO-X Restaurant zu einer Stärkung ein.
“Jeder Mensch kann ein Pionier sein” war eine Philosophie Claude Dorniers und ist eine, die das Dornier-Museum übernommen hat.