Kurz nach Schaffhausen stürzt der Rhein auf einer Breite von etwa 150 Meter um 23 Meter in die Tiefe und bietet ein imposantes Naturschauspiel. Die durchschnittliche Abflussmenge beträgt im Sommer 700 Kubikmeter pro Sekunde. Neben dem Dettifoss aus Island, der zwar doppelt so hoch, aber halb so wasserreich ist, ist der Rheinfall damit der grösste Wasserfall Europas.
Der Rhein hat an dieser Stelle mehrmals seinen Lauf geändert. Es gab auch eine Zeit, in der der Rhein bei Bodman den Bodensee verließ. Zuletzt änderte der Rhein seinen Lauf hier bei Schaffhausen vor etwa 17000 Jahren. Sein Weg führte dabei über eine senkrechte Felswand, deren Reste heute die Felsen in der Mitte des Falls bilden.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es mehrfach Versuche und Pläne den Rhein von Basel bis zum Bodensee schiffbar zu machen. Mit Unterbrechung wurden diese Pläne bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts verfolgt. Aus heutiger Sicht ist es kaum verständlich, dass die Umweltauswirkungen eines solchen Projekts kaum beachtet wurden.
Der Besucher hat zwei Möglichkeiten, den Rheinfall zu erkunden: Der eine Ausgangspunkt ist das Schlösschen Wörth (rechtsrheinisch). In der Stadt Schaffhausen folgen Sie der Beschilderung Rheinfall. Das Schlösschen Wörth wurde im 12. Jhd. erbaut und diente als Zoll und Warenumschlagplatz. Heute befindet sich darin ein Restaurant. Vom Rheinufer werden verschiedene Bootstouren angeboten: Die Felsenfahrt führt zum Felsen in der Mitte des Falls. Die Überfahrt zum Schloss Laufen und eine Rundfahrt, die nahe zum Fall führt. Auf der rechtsrheinischen Seite hat es mehrere, gebührenpflichtige Parkplätze (Schweizer Franken mitnehmen!).
Die zweite Möglichkeit den Rheinfall anzufahren, ist das Schloss Laufen. Hierbei bleibt der Autofahrer auf der N4, die von Schaffhausen nach Winterthur führt und verlässt diese bei der Ausfahrt Schloss Laufen. Die erste urkundliche Erwähnung von Schloss Laufen datiert aus dem Jahre 858. Im Schloss befinden sich heute ein Restaurant und eine Jugendherberge.
Vom Schloss führen zahlreiche Treppen hinab zum sogenannten Känzeli, einer weit in den Fall reichenden Aussichtsplattform. Auch von hier kommt man ebenfalls hinunter an das Rheinufer, und kann dann eine der oben genannten Bootsfahrten buchen.
Auf der Laufener Seite ist das Parken kostenlos. Der Eintritt ins Schloss, und damit Zugang zur Aussichtsplattform, kostet (Stand 2017) 5 CHF (Kinder 3 CHF).
Auf der Seite Neuhausen kostet das Parken 5 CHF die erste Stunde, jede weitere Stunde CHF 2. Ab 18 Uhr bis 9 Uhr ist das Parken kostenlos. Der Zugang zum Rheinufer und zum Fuss des Rheinfalls ist kostenlos.
Ist der Rhein befahrbar?
Der Besucher stellt sich vielleicht die Frage, ob der Rheinfall z.B. mit einem Kajak befahrbar ist. Um es zuerst zu erwähnen: Es ist verboten. Dabei drohen Strafen bis 500 Sfr. Trotzdem reizt es Sportler immer wieder. Wenn, dann wird er im Winter befahren – im Sommer ist es unmöglich. Die erste Befahrung des Rheinfalls erfolgte 1976 durch Hanulik Jozef. Bis 2006 gab es nur wenige, die das versuchten. Heute, in der Zeit der Helmkameras, ist dieses Wagnis natürlich besonders verlockend…
Inzwischen gelang auch eine Befahrung im Zweier-Kajak – einen Bericht dazu findet man bei Bergzeit.
Hinweis für Autofahrer
In der Schweiz wird für Autobahnen und vignettenpflichtige Straßen eine Vignette benötigt. Leider gibt es in der Schweiz nur eine Jahresvignette. Wer aus Deutschland zum Rheinfall und nur zu diesem einen Ausflugsziel in der Schweiz möchte, für den wird sich die Vignette kaum lohnen. Aber es geht auch ohne Vignette: Aus Deutschland kommend muss die N4 bei Herblingen verlassen werden (Einkaufszentrum). Ab hier der blauen Beschilderung Richtung Winterthur folgen. Nach wenigen Kilometern wird Schaffhausen erreicht. In Schaffhausen folgt man der Beschilderung Rheinfall. Es wird dann der Parkplatz oberhalb vom Schlösschen Wörth erreicht.