Reichenau Eine Perle im Bodensee

Die Insel Reichenau wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Kirchen der Insel Reichenau bieten ein besonderes Beispiel der klösterlichen Architektur vom 9. bis zum 12. Jahrhundert. Mehr als die Hälfte der Fläche der Insel Reichenau ist Landschaftsschutzgebiet.
Mit einer Länge von 4,5 km und einer Breite von 1,5 km ist sie die grösste der drei Bodensee-Inseln.

Die Geschichte der Insel Reichenau ist eng mit dem Kloster Reichenau verbunden. Im Jahre 724 soll die Insel vom heiligen Pirmin, dem Gründer des Klosters gerodet und urbar gemacht worden sein.
Die Benediktinerabtei hatte bald reiche Besitztümer in Schwaben und der angrenzenden Schweiz. Der Grund liegt in der Förderung des Klosters durch die Herzöge von Schwaben und die Nellenburger Grafen, welche die Reichenauer Abtei als Grabstätte wählten.
Der hl. St. PIRMIN musste 727 auf Weisung von Herzog Theobald aufgrund politischer Spannungen die Insel Reichenau verlassen. Unter seinem Nachfolger Heddo entwickelte sich die Abtei Reichenau nur wenig weiter.
Abt WALDO (786 – 806) war ein vertrauter Karl des Großen. Er war der erste einer Reihe von Äbten unter denen die Inselabtei „ihr goldenes Zeitalter“ erlebte. 806 wurde er von Kaiser Karl als Abt nach St. Denis bei Paris berufen.
Sein Nachfolger Abt HEITO stand ebenfalls dem Hof Karl des Großen nahe und wurde auch mit politischen Aufgaben betraut. Geprägt durch eine Reise 811 nach Byzanz entstand der Neubau der Reichenauer Abteikirche unter Abt Heito.
Abt WALAHFRID STRABO, der auch der schielende genannt wurde, beschließt „das goldene Zeitalter“ des Klosters. Kaiser Ludwig der Fromme erkor ihn 839 zum Abt des Kloster Reichenau. Im Jahre 827 schrieb er den „Liber de cultura hortorum“ („Von der Pflege der Gärten“), auch bekannt als Hortulus, eines der bedeutendsten botanischen Werke des Mittelalters. Dieses Werk ist in Versform geschrieben und beschreibt 23 Heilpflanzen.

Im „goldenen Zeitalter“ war die Inselabtei ein bedeutender kultureller Mittelpunkt: Eine wichtige Einrichtung war die Bibliothek. Deren Reichtum belegt ein überlieferter Katalog der unter Abt Heito entstand. Reginbert, Schreiber und Bibliothekar, katalogisierte die damaligen Bestände in 36 Gruppen, mindestens 415 Bände zählte die Bibliothek.
Einen besonderen Schatz aus dieser Zeit findet man in der St. Galler Stiftsbibliothek: Der karolingische Klosterplan. Es handelt sich dabei um die einzige erhaltene Bauzeichnung aus dem frühen Mittelalter. Dieser Plan entstand um 829 auf der Reichenau und diente als Vorlage für den Neubau des Klosters in St. Gallen.
Die deutschen Kaiser, wie Kaiser Karl III., förderten das Kloster im Mittelalter. Abt HEITO III. begleitete König Arnulf von Kärnten zu dessen Kaiserkrönung nach Rom (895) und brachte von dieser Reise das Haupt des hl. St. Georg mit. Wahrscheinlich war dies der Anlass für den Neubau St. Georgs in Oberzell. Heito der III. ließ ebenfalls die Mittelzeller Abteikirche erweitern. Auch diese Baumaßnahme steht im Zusammenhang mit einer Relique. Unter verdecktem Namen ließ Ratold von Verona 830 die die Gebeine des hl. Markus auf die Insel Reichenau bringen..
Eine weitere Blüte erlebte die Reichenau unter Abt BERNO (1008 – 1048). Unter ihm war Hermann der Lahme, ein bedeutender Wissenschaftler und Dichter Mönch des Reichenauer Klosters. In seiner überlieferten Chronik führte er erstmal die Zeitrechnung „vor“ und „nach“ Christus ein.
Ende des 11. Jhd. deutete sich bereits der Niedergang des Klosters Reichenau an. 1540 wurde das Kloster Reichenau dem Bistum Konstanz unterstellt nachdem Abt Markus von Knöringen auf die Klosterleitung verzichtet hatte. 1803 wurde das Kloster im Rahmen der Säkularisation aufgehoben. Seit 2001 lebt wieder eine kleine Gemeinschaft von Benediktinermönchen auf der Reichenau.

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Wirtschaft

Erst im Jahr 1838 wurde die Insel Reichenau durch einen Damm mit dem Festland verbunden. Der Obst- und Gemüseanbau ist heute neben dem Tourismus der wesentliche Wirtschaftsfaktor für die Insel Reichenau. Durch die temparaturausgleichende Wirkung des Bodensees, der im Winterhalbjahr lange die Wärme speichert, ist das Klima besonders mild und günstig für den Obst- und Gemüseanbau.

Was man gesehen/erlebt haben muss

  • Chillen an der Sandseele auf der Insel Reichenau (am besten mit einem Sundowner)
  • Ein Besuch der Kirche St. Georg
  • Auf der Hochwarth Kaffee trinken und Kuchen essen
  • Frisches Gemüse von der Reichenau mitnehmen

 

Interessante Links:
Offizielle Homepage: Insel Reichenau