Vor einigen Wochen überraschte die Stadt Konstanz, als erste Stadt in Deutschland, mit der Ausrufung des Klimanotstands. Die Notstands-Gesetze wurden vor etwa 51 Jahren beschlossen. Mit diesem Notstands-Gesetz beschloss damals die große Koalition aus CDU und SPD die Möglichkeit der Einschränkung von Grundrechten. So kann z.B. die Freizügigkeit (Art. 11 des Grundgesetz) unter Notstandsbedingungen eingeschränkt werden.
Eingebracht im Stadtrat wurde der Antrag für den Klimanotstand von der Bewegung “Friday for future”. Es war dann doch etwas überraschend, dass der Gemeinderat mit einem CDU geführten Bürgermeister, diesem Antrag zustimmte. Nun scheinen sich erste Konsequenzen aus dieser Entscheidung zu ergeben. So wird das Konstanzer Seenachtsfest in seiner bisherigen Form in Frage gestellt. Ein sommerliches Fest, bei dem ein 80.000 Euro teures Feuerwerk verballert werde, passe nicht mehr nach Konstanz und in die Zeit, sagte Oberbürgermeister Uli Burchardt (CDU) gegenüber dem Südkurier.
Das Konstanzer Seenachtsfest wird seit mehr als 60 Jahren ausgetragen und ist die größte Einzelveranstaltung am Bodensee. Zuletzt lockte es etwa 35.000 Besucher an den See. In diesem Jahr könnte das Fest zum letzten Mal in der bisher bekannten Form stattfinden. Oberbürgermeister Uli Burchardt setzt sich jedenfalls für eine kleinere Form der Veranstaltung ein. Der Veranstalter, die Event-Agentur “Full Moon” aus Stuttgart, unterstützt diese Bemühungen.
Das eigentliche Feuerwerk trägt nur wenige Prozent zur gesamten Feinstaub-Belastung in Konstanz bei. Allerdings muss auch berücksichtigt werden, welcher Tages-Tourismus durch diese Veranstaltung ausgelöst wird. Auf der A81 und der B33 kam es an den Tagen des Seenachtsfests immer zu kilometerlangen Staus – das zeigt die Anziehungskraft einer solchen Veranstaltung.