Der Mindelsee, zwischen Radolfzell und Möggingen, ist ein Naturschutzgebiet das unbedingt einen Besuch lohnt. Um den See führt ein wunderschöner Weg, der auch für Radfahrer geeignet ist. Auch Walker, Jogger oder Spaziergänger werden sich auf diesem Weg wohl fühlen und die pure Natur genießen.
Der Mindelsee ist ein Gletscherzungensee. Also wie der Bodensee ein Überbleibsel der Arbeit der Gletscher. Ursprünglich war der See rund 5 Kilometer lang. Durch Verlandung und Trockenlegungen, die im späten Mittelalter begannen, wurde der See auf seine heutige Größe von 2,2 Kilometer Länge und 550 Meter Breite reduziert. Die maximale Tiefe beträgt 13 Meter. Der See wird durch zahlreiche Quellen und den Krebsbach mit frischem Wasser gefüllt. Das Wasser fliest dann über den Mühlbach in den Untersee ab.
Seit 1938 ist das Gebiet Naturschutzgebiet. Das Naturschutzgebiet ist nach den Richtlinien der Europäischen Union als bedeutendes Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Lange Zeit wurde hier, wie in vielen Gebieten um den westlichen Bodensee, Torf gestochen (z.B. auch im Hegau). Teilweise ist die Torfschicht bis zu 10 Meter dick. Die verschiedenen Eingriffe durch den Menschen haben den Lebensraum geschaffen, der für viele seltene Vogel- und Pflanzenarten ideal ist.
Mehr als 700 Pflanzen- und Algenarten wurden im Mindelseegebiet gezählt, darunter viele selten Arten, die auf der roten Liste, der vom aussterben bedrohten Pflanzen, stehen. Landwirte und Schäfer tragen dazu bei, dass sich hier Orchideen und Enzian finden.
Ebenso vielfältig zeigt sich die Fauna. Mehr als 400 verschiedene Schmetterlinge, fast 600 Käferarten, zahlreiche Arten von Fledermäusen, darunter die gefährdeten Grauen Langohrs.
Rund 100 verschiedene Vogelarten, die hier regelmäßig brüten unter ihnen die selten Neuntöter, Drosselrohrsänger, Mittelspecht und Schwarzkehlchen.
Der BUND, Ortsgruppe Radolfzell, bietet mehr als 50 naturkundliche Führungen jährlich durch das Naturschutzgebiet.