Überlingen Alte Reichsstadt am Bodensee

Wer durch den Stadtgarten in Überlingen flaniert, staunt sicher über die vielen Kneipanlagen. Überlingen ist das einzige Kneipheilbad Baden-Württembergs. Überhaupt wird Gesundheit in Überlingen groß geschrieben. Bekannt ist auch die Buchinger Klinik. Benannt nach dem Arzt Otto Buchinger, der 1966 in Überlingen verstarb.
770 wurde ein königlicher Fronhof als Iburinga erstmals urkundlich erwähnt. Durch Kaiser Friedrich Barbarossa I. erhielt die alemannische Siedlung 1180 das Marktrecht. 1211 wurde Überlingen das Stadtrecht verliehen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt zweimal erfolglos von den Schweden belagert. Die zweite Belagerung setzte der Bevölkerung besonders zu. Anfangs erhielt man noch Lebensmittel und Waffen über den See aus Konstanz und Lindau. Zwei Jahre lagen die Schweden vor Überlingen. Die Schweden unterbanden auch diese Hilfe und so herschte bald große Not in der Stadt. Ein paar Mönche hatten eine Erscheinung am Marienbrunnen. Nun sahen sich die Überlinger gestärkt und auf der richtigen Seite. Als die Schweden dann tatsächlich abzogen, gelobte man jedes Jahr eine Prozession, als Dank für die Befreiung. Die Schwedenprozession und der Schwerttanz werden seit 1634 abgehalten. Jeweils am zweiten Sonntag im Mai und im Juli findet dieses Ereignis statt.
An zahlreichen Stellen findet der Besucher die gut erhaltenen Reste der Stadtmauern. Im Stadtkern zieren Häuser aus dem Mittelalter das Stadtbild.

Wendet man sich Richtung Sipplingen, fallen die steilen Sandstein- und Molassewände oberhalb des Bodenseeufers auf. Im zweiten Weltkrieg wurden hier Kriegsgefangene gezwungen, unterirdische Räume zu schaffen. Sie waren dazu gedacht, Produktionsstätten aus Rüstungsbetrieben aus Friedrichshafen aufzunehmen. Für die KZ-Häftlinge wurde für das KZ Dachau bei Aufkirch ein Außenlager errichtet. Mindestens 170 Häftlinge kamen hier ums Leben. Nahe Birnau findet sich ein KZ-Friedhof oberhalb der Bundesstrasse.

Im Stollen bei Goldbach findet im Sommer einmal monatlich eine Führung statt.

Überlingen liegt an der oberschwäbischen Barockstrasse. Wer hier verweilt, sollte unbedingt das Münster in Überlingen besuchen. Der geschnitzte Hochaltar vom Überlinger Holzschnitzer Jörg Zürn ist ein Beispiel, der gotischen Schnitzaltäre. Er ist aus Tannen- und Lindenholz gefertigt und 10 Meter hoch und 5 Meter breit.

Überlingen hat wahrscheinlich die längste Promenade am See. In den Sommermonaten laden zahlreiche Cafes dazu ein, den Blick auf den See bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen zu genießen.

Wenn der Besucher an der Promenade flaniert, wird ihm sicher der Brunnen auffallen. Auch ein Werk des Bodmaner Bildhausers Peter Lenk. „Der Bodenseereiter“ sorgte, wie manches Werk von Peter Lenk, für manchen Unmut. Auf dem Roß sitzt der Schriftsteller Martin Walser, der von seiner Darstellung nicht so begeistert war. An der nördlichen Seite eine Figur die Peter Lenks Mutter zeigt. In Überlingen gibt es also viel zu entdecken.

Internetseite der Stadt Überlingen: www.ueberlingen.de